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A Real Packleader - Ein Wahrer Rudelführer; was ist das eigentlich?
Eins vorneweg:
Das, was wir gemeinhin als Rudel bezeichnen, ist gar keins, sondern eine Gruppe.
Sowohl Hunde, die sich treffen, um gemeinsam Zeit zu verbringen, als auch bei Ihnen zu Hause, Sie mit einem oder mehreren Hunden: Das ist eine Gruppe.
Trotzdem mag ich den Begriff Rudel und Rudelführer (der sicherlich etwas romantisiert ist) lieber, als "Gruppenführer" oder ähnliches. Es hört sich einfach besser an und ist im allgemeinen Sprachgebrauch geläufiger.
Rudelführer zu sein bedeutet mehr, als den Hund zwei Mal am Tag nach draußen zu lassen, damit er sich lösen kann, zu füttern und sich von ihm an der Leine hinterherziehen zu lassen.
Rudelführer zu sein bedeutet aber meiner Überzeugung nach NICHT:
- den Hund ständig zu maßregeln
- dem Hund permanent zu sagen, was er zu tun hat und was nicht
- "den Chef raushängen zu lassen"
- immer nur vorneweg zu laufen
- "als erster durch die Tür zu gehen"
- ...weitere haltlose Mythen in unbegrenzter Anzahl....
Ein "echter" Rudelführer geht auf die Bedürfnisse jedes einzelnen Hundes und im speziellen der gesamten Gruppe ein. Er kann den Hund "lesen", leistet Hilfe, wenn benötigt, .......
Je nach Rasse, Herkunft und der individuellen Lebenssituation variieren diese Bedürfnisse und ändern sich im Laufe des Lebens.
Ein Rudelführer "führt" die Gruppe, stellt die Regeln auf und setzt Grenzen. Ruhig, gelassen und konsequent.
Folgende Grundkomponenten dienen als Basis dieser Bedürfnisse und führen zu einem ausgeglichenen Mensch-Hund-Team, das in der Lage ist, sämtliche tagtäglich auftretende Situationen ruhig, gelassen und stressfrei zu meistern und einfach Spaß am Leben mit Hund zu haben.
Beschäftigung & Ruhe
Ausreichend Bewegung, physische und mentale Beschäftigung ist eine Grundvoraussetzung für ein ausgeglichenes Mensch-Hund-Team. Ballspiele, Apportieren, ausreichend Auslauf, Agility, Mantrailing, Schnüffel-Suchspiele; wenn Ihr Hund beschäftigt ist (eine Aufgabe hat), ist dies nicht nur für das Verhalten im Rudel gut, es dient auch der Gesundheit. Je nach Rasse und Persönlichkeit gibt es natürlich Besonderheiten und/oder Vorlieben.
Genauso wichtig sind aber auch entsprechende Ruhephasen, in denen der Hund nicht gefordert wird; genügend Schlaf und Entspannung. Denn ein permanent "unter Strom stehender" Hund kann ganz leicht unerwünschte Verhaltensweisen und auch Krankheitssymptome entwickeln.
Regeln & Grenzen
Regeln und Grenzen sind unerlässlich in einer funktionierenden Gruppe.
Damit der Hund seinen Platz in der Gruppe findet, ist es wichtig ihm eine Aufgabe zu geben; klare und konsequente Regeln tragen dazu bei.
Ein Hund der nicht versteht: "Das darf ich, das nicht!", tanzt Ihnen schnell auf dem Kopf herum, übernimmt das Ruder und kann von Ihnen nicht gewollte Eigenschaften entwickeln.
Disziplin und Konsequenz gelten natürlich in erster Linie für den Rudelführer (Hundehalter), der dies dem Hund vorlebt, aufzeigt und somit durch Kontinuität und Berechenbarkeit Ausgeglichenheit schafft.
Zuneigung & Ernährung
Nicht nur Streicheln, Kuscheln, Loben und Leckerlis.
Zuneigung zur rechten Zeit verbindet genauso, wie die anderen Basiskomponenten. Zuneigung ist aber z.B. auch dem Hund zu fressen geben; mit Zuneigung zur falschen Zeit andererseits können Sie falsches oder ungewolltes Verhalten unterstützen und verstärken, das Sie vermeiden sollten.
Auch die richtige Ernährung trägt zum Wohlbefinden bei und ist einer der Stützpfeiler für die Gesundheit Ihres Hundes.
Ausgeglichenheit
Diese Basis-Faktoren führen zu einem ausgeglichenen Mensch-Hund-Team.
Natürlich verschwimmen manchmal die Grenzen zwischen ihnen, so ist z.B. das Füttern nicht nur Nahrungsaufnahme, sondern auch Zuneigung - gleichzeitig lässt es sich aber auch mit entsprechender Disziplin verbinden; z.B. dass sich der Hund nicht wild/aufgeregt auf den Fressnapf stürzt, sondern sich z.B. vorher hinsetzt und dann ohne Aufregung und wildes Fordern, ruhig und entspannt zum Fressen gebeten wird.
